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Draußen unterwegs - was taugt das Handy für die Sicherheit?

Notruf immer und überall – wird jetzt Wirklichkeit für Jedermann

15. Februar 2019

„Ich hab da eine App und für den Notfall habe ich immer mein Handy dabei.“ Viele sportlich Aktive, die sich außerhalb der Städte bewegen, verlassen sich voll und ganz auf den Mobilfunk. Aber: Funklöcher sind stärker verbreitet als man denkt! Nur 10% der Erdoberfläche sind vom Netz abgedeckt. Häufig gibt es bereits wenige Kilometer außerhalb der Städte keine Verbindung mehr. Ein Notruf kann dort nicht abgesetzt werden. Ein kleines Problem kann sich dann schnell zu einer kritischen Situation aufbauen, wenn keine Hilfe erreicht werden kann.

Höchstens Note „mangelhaft“ für das Handy als Notrufsystem

In den meisten Fällen ist nicht der Unfall oder die kritische Situation selbst das größte Problem, sondern die Zeit bis jemand anders darauf aufmerksam wird und dann auch die genaue Position des Verunfallten klar ist. Erst aufgrund dieser Verzögerungen wird es oft gefährlich bis lebensbedrohlich. Faktoren wie Auskühlung, Blutverlust, Schockzustände, Bewusstlosigkeit oder Atemnot bedürfen einer möglichst schnellen und zielgenauen Reaktion sowohl bei der Kameradenrettung als auch durch professionelle Rettungsdienste. Die große Masse der Outdoor-Aktiven verlässt sich an dieser Stelle nach wie vor auf ihr Handy, das aber weder auf den Fall „Notruf“ spezialisiert ist, noch wirklich outdoor-tauglich ist und außerdem überaus häufig auf Funklöcher trifft. Die Folge: ein Notruf kann nicht oder nur stark verzögert erfolgen. Lange Rettungszeiten werden in Kauf genommen.

Satellitengeräte nur was für Spezialisten?

Bislang waren Satelliten-Kommunikationsgeräte sehr speziell, teuer und für Leute wie zum Beispiel einen „ganz normalen“ (Genuß-)Wanderer, Tourenbiker oder Trailrunner völlig überdimensioniert. Ein anderes praktikables System als ein Handy gab es nicht. Mit allen Nachteilen. Das hat sich nun geändert, die Technik bringt neue Möglichkeiten. Das erste „Jedermann-Notrufgerät“ ist auf dem Markt. Es heißt A*Live aus dem Hause Protegear und kommt aus Stephanskirchen bei Rosenheim.

Bayerische Notruf-Technik für Jedermann

In Bayern entwickelt, mit zuverlässiger Schweizer Technologie ausgestattet, verspricht das A*Live die Möglichkeit immer und überall Hilfe holen zu können. Die erste Hybridtechnologie macht es möglich, das beinhaltet die Nutzung des Mobilfunknetzes, wo es möglich ist, aber ein automatischen Wechsel zum Iridium-Satellitensystem, wo es keinen Handyempfang gibt. Die Bedienung ist kinderleicht und es gibt auch einige automatische Notrufszenarien wie zum Beispiel im Falle einer Bewusstlosigkeit, wenn man alleine unterwegs ist. Das A*Live ist grundsätzlich für jeden zu empfehlen, der bei Outdoor-Aktivitäten außerhalb von Städten in Regionen mit schlechter Netzabdeckung unterwegs ist.

Mehr Informationen gibt es unter: protegear.org

Was genau macht das Problem aus?

1) Funklöcher

Nur 10% der Erdoberfläche sind von Mobilfunknetzen abgedeckt. Nur dort kann ein Notruf per Handy abgesetzt werden. Vielerorts, auf dem Land oder in den Bergen, gibt es so gut wie keinen Empfang, in Schluchten oder abgelegenen Regionen sowieso nicht. Auf Berggipfeln gibt es sogar noch ein anderes Phänomen: trotz Vollausschlag kommt keine Verbindung zustande, da sich die Frequenzen benachbarter Sendemasten überlagern. Auf dem offenen Meer ist die Situation für einen einzelnen Sportler noch dramatischer. Es gibt gar kein Mobilfunknetz. Eine Verbindung ist nur per Satellit möglich. Eine Notfallausrüstung für einzelne Sportler, die die Anforderungen erfüllt, war bisher nicht verfügbar. Ein Sportler in Not, der sich in einem Funkloch befindet, kann keinen Notruf tätigen.

2) Ortsbestimmung

Selbst wenn der Notruf abgesetzt werden konnte, ist die genaue Lokalisation meist aufwändig und führt in der Regel zu weiteren Verzögerungen der Rettung. Sofern sich keine klaren Ortspunkte bestimmen lassen, wie zum Beispiel eine Hütte oder eine Weggabelung, wird es schwierig seine eigene Position genau genug zu beschreiben. Auf dem offenen Meer ist es geradezu unmöglich. Zwar haben fast alle Mobiltelefone mittlerweile ein GPS Modul, die Koordinaten davon werden aber bei einem Notruf (wenn er denn abgesetzt werden kann) meist nicht übertragen.

3) Frühe Aufmerksamkeit

Aktuelle Notrufsysteme werden in fast allen Fällen nur manuell ausgelöst oder erfolgen über einen Anruf mit dem Handy auf der 112 oder 144, doch was wenn der Hilfe-Suchende nicht mehr an sein Handy kommt, dieses leer ist, oder er gar nicht merkt, dass er sich schon in einer kritischen Situation befindet, oder gar bewusstlos ist? Hier sind moderne Tracking System zu empfehlen die mit einer Totmannschaltung ausgestattet sind und sich auch dann bei Freunden, Familie oder Teams melden, wenn plötzlich das regelmäßige Trackingsignal ausbleibt oder wegen eines Sturzes das Gerät (wie auch das Handy) z.B. defekt ist. Die neuesten Geräte dieser Art registrieren zahlreiche kritische Situationen, wie z.B. Crash (starke Erschütterungen) mit anschließender Bewegungslosigkeit, plötzlicher Stillstand, Verlassen gesicherter Zonen, zu große Höhe (z.B. bei Gleitschirmfliegern), plötzlicher Absturz und mehr.

4) Kameraden Rettung

In vielen Situationen ist die Reaktionszeit der Kameraden die gerade in der Nähe sind geringer als die der Bergwacht mit dem Helikopter. Hier sollten die Rettungssysteme also darauf ausgelegt sein, dass auch – oder sogar zuerst – die in der Nähe befindlichen Kameraden informiert werden, zum Beispiel per SMS mit einer genauen Ortung – notfalls per Satellitenverbindung.

5) Bestimmte Situationen bedürfen automatischer Totmannschaltung 

Darüber hinaus gibt es noch Situationen, bei denen ein automatischer Alarm notwendig wäre, da die betroffene Person selbst keinen Notruf mehr auslösen kann. Die sind zum Beispiel:

- Abtreiben (z.B. am offenen Meer)

- Treeholes (Gruben im Schnee rund um Baumwurzeln)

- Stürze jeder Art

- Bewusstlosigkeit z.B. aufgrund von Sturz, Herzinfarkt

- Bewusstlosigkeit z.B. aufgrund von Sauerstoffmangel / zu große Höhe im Flugsport

- Allergische Schocks

- Lawinen

- Schwere Verletzungen

- Absturz

…um nur einige zu nennen.

6) Background Informationen

Für die Rettung hilfreich sind auch Informationen über die besondere Situation des Verunfallten, wie auch etwaige Unverträglichkeiten. So können zum Beispiel bei notwenigen Notoperationen hinterlegte Informationen wir regelmäßig eingenommene Medikamente oder sonstige gesundheitliche Vorbelastungen eingesehen werden. 

7) Live Tracking mit Informationsaustausch aller an der Rettung Beteiligten

Sobald die Rettung angelaufen ist, sollte es eine Möglichkeit geben, dass sich alle Beteiligten – sowohl professioneller Hilfskräfte wie auch die Kameraden – über den aktuellen Stand und Ort informieren können, und gegebenenfalls die Positionsveränderungen des Hilfesuchenden, insbesondere bei Flugsport oder Wassersport weiter verfolgen können. 

 

Fazit

All diese Dinge führen dazu, dass bei einem Notfall wertvolle Zeit verstreicht, bis dem Verunfallten geholfen werden kann. Darüber hinaus entsteht für die Rettungskräfte ein erheblicher Aufwand, wenn die Situation und Position der Person nicht bekannt ist. Wenn die oben genannten Punkte aber berücksichtigt werden, kann die Rettungs-Reaktionszeit um bis zu 90 % reduziert werden. Bei einer satellitengestützten 2-Wege-Kommunikation lassen sich außerdem Fehl- Alarme reduzieren, weil eine Kommunikation mit den Rettungsleitstellen möglich ist. 

Welche neuen Notrufsysteme gib es nun?

  1. Iridium Satelliten Netz mit 100% Abdeckung ist jetzt in noch kleineren Geräten und mit günstigeren Datentarifen verfügbar, zB schon ab Eur 15 Euro im Monat
  2. 4G-NB1/M1 Standard: Erweitertes GSM System mit größeren Reichweiten, das auch unter ungünstigen Bedingungen noch verbunden bleibt (ursprünglich ausgelegt um auch aus Kellern noch funken zu können)
  3. Hybrid- Technologie vereint das beste aus den Welten Iridium, GSM (2G), 4G, dadurch u.a. kürzere Trackingintervalle, niedrigere Datenkosten, geringerer Batterieverbrauch, da der Satellit nur bei Verlust des GSM-Signals angefunkt wird, dennoch 100% globale Abdeckung.
  4. GPS: Galileo als Ergänzung zum amerikanischen NavSTAR (allgemein als „GPS“ bekannt) mit kürzeren Ortungszeiten und zusätzlicher Ausfallsicherheit sowie höhere Genauigkeit in ungünstigem Gelände.
     

SAFETY GERÄTE, DIE DIE NEUEN TECHNISCHEN MÖGLICHKEITEN VOLL AUSSCHÖPFEN

InReach

Bewährtes System, funkt ausschliesslich per Iridium, Totmannfunktionen als Zusatzoption in eingeschränktem Umfang verfügbar, auch mit Navigation nutzbar

Spot

Bekannt vor allem im Gleitschirmsport, allerdings eingeschränkte Abdeckung (nur ca 70% des Globus) keine 2- Wege-Kommunikation

A*LIVE

Neues Hybrid-Gerät mit allen Funktechnologien, integriertes SmartSafety System, Toitmannschaltung, mit automatischer Kopplung an bestimmte Lawinen-Airbags. keine Navigationsfunktion. A*LIVE    Pre-Order möglich Auslieferung Mai 2019

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