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Utopie oder Erfolgsmodell? Mitarbeiter bestimmen das Gehalt selbst

Ein Praxisbeispiel

19. März 2014

Immer wieder hört oder liest man von innovativen Geschäftskonzepten, in denen Erfolg und Profit von Loyalität und Kreativität getragen werden. Hier sitzen Geschäftsführer nicht in Ihrem eigenen Büro, mit Sekretärin im Vorraum. Vielmehr schreibt man hier Werte und Kommunikation groß, statt restriktive Strukturen und Druck.

Optimierung statt Wachstum

Ein Vorzeigeunternehmen mit dieser Art Ideologie, ist das Hamburger Start-Up Elbdudler. Julian Vester, Chef der jungen Hamburger Marketing Agentur lässt seine Mitarbeiter Gehaltsvorschläge machen. Dabei vertraut er voll und ganz der Erfahrung und besonnenen Selbsteinschätzung seiner Mitarbeiter. Jeder Vorschlag ist erlaubt, solange man in der Lage ist, diesen vor den Kollegen zu rechtfertigen. Statt auf ein möglichst schnelles Wachstum setzt Vester auf die Optimierung und Stärkung nach innen.

So ist nicht nur die Gehaltspolitik hier „anders“. Die Wohlfühl-Atmosphäre wird ganz groß geschrieben, denn nur ein Mitarbeiter, dem es gut geht, der macht auch gute Arbeit, so Vester weiter und räumt mit dem alten Klischee „der Kunde ist immer König“ auf. Als Büro dient eine ausgediente Kirche, in der sich auf langen Holztischen die PCs aneinanderreihen. Da wo sich ein Altar befinden sollte, können es sich die Mitarbeiter in einer Sitzecke auf Sofas bequem machen. Wann man sich hier an seinem Arbeitsplatz niederlässt bleibt einem selbst überlassen. Zur Begrüßung wird hier jeder umarmt, egal wann er kommt.

Engagement durch Wertschätzung – Der Plan geht auf

Und trotz aller Freiheiten, das Geschäftsmodell geht auf. Zwar sind die Personalkosten um 10% Prozent gestiegen und nicht alle Gehaltsvorstellungen sind sofort realisierbar, dennoch arbeiten alle geschlossen an Wegen zu mehr Produktivität und Prozessoptimierung. Wichtig ist zudem, dass die Mitarbeiter aufeinander achten und man sich vor den Kollegen rechtfertigen kann, warum jemand so viel verdient. Wertschätzung führt zu Engagement.

Vester ist fest davon überzeugt, dass sein Modell in der Zukunft bestehen wird, allerdings auch nur, wenn die Arbeitsprozesse innerhalb des Unternehmens weiterhin optimiert, die Umsätze gesteigert werden und alle Mitarbeiter sich mit den betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen ihres Unternehmens auseinander setzen. Dann ist die Zahlung des Wunschgehaltes bald möglich.

Basis für den Artikel ist ein Beitrag aus der Enorm – Zeitschrift für Nachhaltiges Wirtschaften der Ausgabe 01 Februar/ März 2014 mit Titel „Auf Kuschelkurs zum Wunschgehalt“ (S. 30-33).

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