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„Scheitern lernen“ – Ein Erfolgsfaktor für persönliches Fortkommen

Sind Sie heute schon gescheitert?

24. Mai 2014

Wahrscheinlich kommt es auf das Ermessen an, was jeder Einzelne unter Scheitern versteht. Ich bin heute auf jeden Fall schon mehrmals gescheitert: Beim ersten Versuch meine Hemdknöpfe zu schließen habe ich mit dem Falschen angefangen und beim Kaffee trinken habe ich gekleckert.

Sicherlich ist es eine Frage, was man als Scheitern definiert. Meist sind die Dinge im Kleinen nicht so wichtig und es fällt uns leichter darüber hinwegzusehen. Vielleicht wäre dies auch ein Lösungsansatz um sich die Angst vor dem Scheitern bei den wirklich wesentlichen Dingen des Lebens zu nehmen. Ist es die Angst vor dem Misserfolg, die uns davon abhält, Großes zu leisten: Eine verantwortungsvolle Stelle anzunehmen, das Risiko einer Selbständigkeit auf sich zu nehmen, den Job zu kündigen um sich den Traum eines Auslandsaufenthalts zu verwirklichen etc.? Ich glaube schon.

Die Angst vor Fehlern

Tatsächlich wäre der Aufbau einer Kultur des Scheiterns ein großer Schritt für unser Land, denn die Angst davor, Fehler zu machen ist weit verbreitet und hindert, einen jeden persönlich und die Gesellschaft, an der Weiterentwicklung. Nicht umsonst sind Unternehmen, die eine Fehlerkultur zulassen oftmals innovativer und erfolgreicher als andere. Henry Ford soll auf die Frage, wie man bei ihm Karriere machen kann gesagt haben: „Erhöhen Sie Ihre Fehlerquote.“ Arbeitgeber, wie diese sind übrigens bei Mitarbeitern durchaus attraktiv. Warum? Ich meine, weil der natürlichen Form des Menschseins in einer solchen Kultur Rechnung getragen wird. Man darf so sein wie man ist. Es gehört zur natürlichen Form des Menschseins, Fehler zu machen. In einem solchen Umfeld fühlt man sich als Person ernst genommen und akzeptiert. Leider ist derzeit die Zahl der Unternehmen, die eine Fehlerkultur tatsächlich leben, eher noch unterrepräsentiert. Im Markt der Jobs, die mit Sport zu tun haben, sind mir nur ein paar Dutzend Firmen bekannt, die eine solche Unternehmenskultur auch tatsächlich leben.

In Bezug auf die Unternehmensgründung ist das Risiko zu scheitern besonders hoch. Es droht nicht nur das finanzielle Ende, sondern noch viel mehr das Ende persönlicher Reputation. Leider ist es gerade in Deutschland so, dass Menschen, die eine Bauchlandung nach einer Gründung gemacht haben oftmals zu hören bekommen: „Das habe ich doch gleich gesagt, dass der das nicht schafft.“ Und wenn eine Person dann trotzdem erfolgreich gründet, dann ruft dies in Deutschland die Neider auf den Plan, die dem Gründer dann den anschließenden Erfolg nicht gönnen.

Scheitern ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang

Aber mittlerweile wird das Thema „Kultur des Scheiterns“ salonfähig. So hat z.B. Anne Koark ein Buch mit dem Titel „Insolvent und trotzdem erfolgreich“ geschrieben. In Ihrem „Tagebuch der Insolvenz“ wirbt sie dafür, dass das Scheitern nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang sein kann. Und unter dem Namen Failcon findet in den kommenden Wochen in Berlin eine Konferenz zum Thema Scheitern als Gründer statt. Das aus den USA stammende Konferenzformat sammelt die wesentlichen Gründe, warum Entrepreneure scheitern und will die Teilnehmer darüber aufklären, wie sie Fehler vermeiden können und wie sie anders mit Rückschlägen umgehen können.

Ich finde es hervorragend, dass mittlerweile viel darüber geschrieben wird. Wir brauchen eine Auseinandersetzung mit dem Wort Scheitern – als Gegenüberstellung zum sehr einseitig benutzen Begriff Erfolg.

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