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Karriere und Körperschmuck

No Go oder neuer Standard?

8. Januar 2015

Heutzutage sind Piercings und Tattoos längst keine Seltenheit mehr. Laut einer Studie der Universität Leipzig war bereits 2009 jeder vierte Bundesbürger tätowiert, zehn Prozent aller Frauen und drei Prozent aller Männer trugen schon damals ein Piercing. Tendenz bis heute steigend.

Doch nicht nur auf den Fußballplätzen oder im Schwimmbad kann man zahlreiche Körperverzierungen bewundern, auch in Deutschen Büros ist dieses „Massenphänomen“ heute längst angekommen.

Was ausgewählte Berufsfelder und besonders Jugend- und Lifestyle affine Branchen, wie zum Beispiel den Bereich Actionsports angeht, ist die Aufgeschlossenheit bereits groß. Doch auch in etablierten, traditionsreichen Unternehmen anderer Branchen gibt es schon zahlreiche Mitarbeiter, die Ihren Schmuck offen zur Schau tragen können ohne dafür abfällige Blicke von Kollegen und Vorgesetzten zu ernten. Ob als IT-Fachmann bei der Deutschen Telekom oder als Designer bei Adidas; hier erwecken Tattoos und Piercings die Aufmerksamkeit der Kollegen im rein positiven Sinne.

Selbstverwirklichung vs. Repräsentation des Unternehmens?

Zu beachten ist natürlich, dass ein Angestellter während der Arbeitszeit in erster Linie das Unternehmen vertritt, nicht sich selbst, oder allein die eigenen Vorlieben und Ansichten.

Doch meiner Meinung nach sagt die Vorliebe für Tattoos oder Piercings oder auch das Tragen von Körperschmuck zunächst nichts über fachliche oder soziale Kompetenzen aus. Aber auch hier ist es wie bei den meisten Dingen eine Frage des Maßes. Neigen wir nicht dazu, Menschen in eine bestimmte Schublade zu stecken, wenn deren Äußeres sehr stark von der Norm abweicht? Hier kommt es vor allem darauf an jeden Menschen ohne vorschnelles Urteil kennenzulernen und jedem die gleichen Chancen einzuräumen.

In den meisten Chefetagen ist der Trend (noch) nicht angekommen

Da beim ersten Eindruck die äußere Erscheinung jedoch bekanntermaßen, auch unbewusst, sehr wichtig ist und es immer noch viele Branchen gibt, in denen eine eher konservative und klassische Erscheinung, grade im Kundenkontakt das alltägliche Bild prägt, werden es Bewerber mit viel oder auch sichtbarem Körperschmuck wohl hier und da doch schwerer haben. Gerade in den Chefetagen kann man noch keine Entwicklung hin zu bunten Bildern auf der Haut oder Ringen durch Nase oder Mund beobachten.

Laut diverser Gerichtsurteile ist es Arbeitgebern sogar erlaubt, Angestellten verbindliche Vorgaben zu machen, nach denen es nicht erlaubt ist, sichtbaren Körperschmuck zu tragen, ohne dass dies einen zu großen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der Angestellten darstellt. Da ein gepflegtes Äußeres das Tragen von Tattoos oder Piercings jedoch nicht kategorisch ausschließt, bleibt die Auswahl passender Kandidaten bei der Mitarbeiterrekrutierung individuelle Ermessenssache. Insgesamt ist am Arbeitsmarkt aber eine erfreuliche Entwicklung hin zu mehr Offenheit und Akzeptanz zu beobachten.

Fazit. Körperschmuck als Karrierekiller? Jein.

Was sagt ihr? Ist Körperschmuck ein Karrierekiller? Ja oder nein?

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