Sport-Job
Der Personalspezialist für die Sportbranche DE

„In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!“

Stratege und Fußballexperte Ernst Holzmann über Teambuilding im Büro und Sport

1. Juli 2015

Ernst Holzmann schlägt gekonnt die Brücke zwischen den beiden Lebenswelten Leistungssport und Wirtschaft. Er verbindet dabei – aus der Praxis für die Praxis – seine beruflichen Erfahrungen als Experte in Strategieentwicklung und -umsetzung mit denen aus seiner zweiten Leidenschaft, dem Fußball. Wie man sich nicht nur gegen starke Gegner „auf dem Platz“, sondern auch als Unternehmen im globalen Wettbewerb durchsetzt, den Titel holt, und dabei „Menschen den Unterschied ausmachen“, beschreibt er in lebendiger und authentischer Weise.

 

Wie würden Sie Ihre Arbeit beschreiben und wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

Aktuell agiere ich als freiberuflicher Referent bei Seminaren, als Dozent an Hochschulen und weiterhin als Redner bei Unternehmensveranstaltungen. Zusätzlich unterstütze ich als „Botschafter“ eine besondere Bildungsinitiative für junge Menschen. Die große Herausforderung bei meinen verschiedenen Aktivitäten besteht darin, dass ich nicht langfristig planen kann und auch bzgl. Einsatzorten sehr flexibel sein muss. Einen typischen Arbeitsalltag gibt es somit eigentlich nicht, da ich zwischen Home Office, Hochschulen, Seminaranbietern und Unternehmen hin und her pendle.

 

Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Tätigkeit gekommen?

Ich war mehr als 30 Jahre in verantwortlichen Positionen (u.a. Geschäftsführer Vertrieb & Marketing, Leiter Unternehmensstrategie/Business Development) bei führenden Unternehmen in der IT-Industrie. Daneben habe ich mich meiner zweiten Leidenschaft, dem Fussball, gewidmet, als Spieler, Trainer und Vorstand in verschiedenen Vereinen. Vor gut drei Jahren entschied ich mich für eine Selbständigkeit, auch um wieder mehr mein eigener Herr sein zu können und meine gesammelten Erfahrungen an die junge Generation und an Fach- und Führungskräfte weiterzugeben.

 

Wie denken Sie lassen sich die wichtigsten Attribute des Fußballs auf das Consulting übertragen?

„Auf dem Platz“, oder im Büro spielen für den entsprechenden Erfolg die gleichen Prinzipien eine entscheidende Rolle.
Es geht um motivierende Ziele, eine wettbewerbsfähige Strategie, Kompetenz und Zusammenhalt in der Führungsmannschaft und bei den einzelnen „Spielern“, Leidenschaft im Tun und auch um das Verkraften von Rückschlägen. Und wenn man über Konflikt- und Krisenmanagement spricht, sind die Situationen und Erfolgsfaktoren ebenfalls vergleichbar.

 

Welche Rolle spielt eine starke, leidenschaftliche Führungspersönlichkeit im Sport und Berufsalltag?

In beiden Lebenswelten gilt die Erfahrung „Guter Trainer, Gute Mannschaft“!

Gerade wenn sich Menschen an der Spitze einer Organisation (egal ob DAX-Unternehmen oder Kreisklasse-Mannschaft) als richtiges Vorbild erweisen, gewinnen sie die Menschen für gemeinsame Ziele. Und dabei gehören respektvoller Umgang, Berechenbarkeit, das Übertragen und Übernehmen von Verantwortung genauso dazu, wie eine klare Richtung vorgeben und entschlossenes Handeln. Und bezüglich Leidenschaft kann man sich wunderbar an der Empfehlung des heiligen Augustinus orientieren: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!“

Welche Besonderheiten beinhaltet ein Job im Sport.

Gegenüber anderen Aufgaben spielen hier bestimmt die Faktoren „Emotion“, die Schnelllebigkeit und die starke Abhängigkeit von kurzfristigen Erfolgen eine starke Rolle. Man „lebt und stirbt“ quasi mit dem Verein oder der entsprechenden Organisation und muss mit vielen externen Einflüssen (z.B. von Seiten der Fans, Zuschauer, Sponsoren, Presse,…) umgehen können. Genauso muss man wechselnde Arbeitszeiten in Kauf nehmen und flexibel gegenüber geänderten Anforderungen reagieren. Auf der anderen Seite bietet natürlich das Arbeiten im Sport-Umfeld einen unvergleichbaren Reiz, vielleicht auch weil man sein Hobby zum Beruf machen kann und mitten und live im Geschehen ist.

 

Welchen Tipp würden Sie Menschen geben, die einen Job im Sport anstreben?

Jeder sollte sich im Klaren sein, auf was er/sie sich einlässt (siehe Besonderheiten). Genauso ist einzukalkulieren, dass nicht gleich und überall ein Spitzenjob „um die Ecke“- z.B. bei einem Erstligisten in populären Sportarten wie Fußball – auf einen wartet. Oft muss man die sog. „Ochsentour“ durchlaufen, d.h. sich von „unten nach oben“ durcharbeiten und sich zuerst auch in kleineren Organisationen beweisen. Ich kann nur allen raten, so früh wie möglich entsprechende Praxis-Erfahrungen zu sammeln, egal in welcher Funktion. Flexibel, motiviert und engagiert zu sein, und sich natürlich ein umfangreiches Netzwerk an persönlichen Kontakten zuzulegen, weil gute Referenzen immer helfen.

 

Vielen Dank für das Interview Herr Holzmann!

 

Es sind keine Kommentare vorhanden

Bitte geben Sie nebenstehenden Code unten ein
zurück zur Übersicht
Arbeitgeberprofile Pro